Wie ich schreibend und lesend die Welt verstehe und beschreibe
Sprachen sind meine Leidenschaft. Das Schreiben ist Ausdrucks- und Stilmittel zugleich. Das Lesen ein Muss. Die Stilverbesserung eine Pflicht. Die Recherche eine Kür. So stille ich mei-nen Wissensdurst. Ich gehe Dingen gerne auf den Grund, bin bedacht darauf, das große Ganze zu sehen. Schreibend und lesend versuche ich, die Welt zu begreifen, die Zusam-menhänge und den Sinn zu verstehen.
Mit Enid Blytons „Fünf Freunden“ erlebte ich so manches Abenteuer, mit „Sindbad“ ent-deckte ich die Geheimnisse des Orients, in Michael Endes „Unendliche Geschichte“ zog mich die Welt Phantásiens in ihren Bann, durch Nancy Zaroulis „Dunkel, das Licht genannt wurde“ wurden mir die Schinderei und Miss-Stellung der Frau im Zeitalter der Industriali-sierung bewusst, Judith Kerrs Roman von „Hitlers gestohlenem rosa Kaninchen“ brachte mir das Grauen des Holocausts nah, Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ lehrte mich Aufstieg und Fall einer Familie zu bedenken und auch die Vergänglichkeit von Reichtum und Besitz. Wie Gretchen in Goethes „Faust“ hätte ich Faust, und manch Anderem, die Gretchenfrage nach der Religion stellen wollen. Mit „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë durchlebte und durchlitt ich die Suche einer Frau nach Liebe und Zugehörigkeit und empfand den Wunsch nach Behandlung auf Augenhöhe. Günther de Bruyns „Vierzig Jahre“ ließen mich das Wesen und Konfliktpotenzial der DDR verstehen, in Mick Schulzes „Nenn es Schicksal“ fand ich meine eigene Zerrissenheit zwischen Ost und West beschrieben und die Tücken einer gewaltsamen Beziehung sowie einer bedeutungsschweren Vergangenheit.
Meine selbstgeschriebenen Gedichte behandelten in meinen Jugendjahren vorwiegend die Suche nach und Verarbeitung von romantischer Liebe, aber auch andere prägende persön-liche Erlebnisse, wie den Schulbesuch im KZ Dachau, meine Hinwendung zu Gott oder Stim-mungen aus den Teenagerjahren. Freunden und Familienmitgliedern gebe ich zu Geburts-tagen und Hochzeiten gerne Gedichte mit auf den Weg. Noch immer dichte ich bei beson-ders prägenden Ereignissen als Ventil für meine Seele.
Heute rezipiere und verfasse ich von Berufs wegen Texte aller Stilrichtungen, Gattungen und Textsorten, privat lese ich Bücher fast aller Genres (Biographien, historische Romane, Krimis, Gedichtbände, Sachbücher, Weltliteratur). Und nun schreibe ich auch auf diesem Wege.
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