Was das Corona-Virus mit uns macht ...
Gehören auch Sie zu denjenigen, die wegen des Corona-Virus nun erstmals oder verstärkt wieder im Home-Office arbeiten? Die Ihre sozialen Kontakte und Gruppenkontakte in den virtuellen Bereich verlegen? Die nur noch selten und nur für besondere Erledigungen das Haus verlassen? Oder die hoffen, im Supermarkt das fast begehrteste Gut der Welt, das Toilettenpapier, zu bekommen? (Und das, wo Corona doch nachweislich keine Darmkrank-heit ist.) Die kaum noch öffentliche Verkehrsmittel benutzen und die Frühlingssonne häufiger aus dem geöffneten Fenster heraus genießen? Willkommen im Club! Im Club der Corona-Betroffenen. Genauer gesagt, der von den Corona-Maßnahmen Betroffenen. Doch was tut man nicht alles, um diese Welt zu retten?
Nun wurde die Welt also heruntergefahren. Kleines Virus, große Wirkung! Nun wurden wir alle ent-schleunigt, weltweit. Nun zeigt sich manchmal Leere, wo vorher hektische Betrieb-samkeit herrschte, wo Menschen sich beschäftigt hielten, um nur ja nicht nachdenken zu müssen, über sich, über ihr Leben, über ihre Problemfelder. Ängste greifen nach uns: Wie lange wird das noch so gehen, der Lockdown? Werden wir unseren Job, unsere Existenz-grundlage verlieren? Wohin mit den Kindern, wenn der Urlaub aufgebraucht, Kitas und Schulen aber noch nicht geöffnet sind? Werden wir unseren hohen Lebensstandard in Deutschland halten können? Werden auch unsere Familienangehörigen, unsere Eltern, Kinder, Freunde einmal vom Corona-Virus betroffen sein? Und wie schlimm wird der Verlauf sein?
Nun sind wir auch notgedrungen häufiger alleine, zurückgeworfen auf uns selbst, auf unseren engsten Familienkreis, das ist auch nicht immer konfliktfrei. So manches, dem man sonst gut aus dem Weg gehen konnte, wird jetzt zum Stein des Anstoßes, zum Stolperstein. In dieser Krise verschieben sich unsere Prioritäten, die ganz persönlichen, aber auch die bundesweiten, ja sogar die globalen. Wir erkennen, vielleicht Stück für Stück wieder, worauf es eigentlich ankommt. Welche Berufsgruppen mehr Wertschätzung und Entlohnung erfahren sollten. Wie dankbar wir sein können für unser doch recht leistungsfähiges Gesundheitssystem in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Jetzt spüren wir, worauf sich unser Leben, unsere Gesellschaft, unsere Werte gründen. Zeit für einen Wertecheck, eine Standortbestimmung. Zeit, Dinge zu überdenken, an unserem Fundament zu bauen. Jetzt zeigt sich, worauf wir in Wahrheit gegründet sind, was unsere tiefsten Ängste sind. Zum Glück kenne ich einen, der einmal gesagt hat: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Dieser eine kam in die Niederungen unserer Welt herab, hat sich selbst ein Bild von seiner heruntergekommenen Schöpfung gemacht und es dabei nicht belassen. Er hatte Mitleid mit seiner Schöpfung, seinen Geschöpfen, hat mitgelitten, wie seine Lebensberichte zeigen. Und er hat uns erlöst, sich selbst für uns dahingegeben, damit wir einen Neuanfang wagen können. Das zeigt sich spätestens an Ostern. Warum nicht sich ihm anvertrauen und erstmalig oder neu sein Lebensfundament auf ihn gründen, der alles Leben geschaffen hat? Der bestens mit den Gesetzen und Abläufen, Irrungen und Wirrungen dieser Welt vertraut ist?
Warum nicht die uns auferlegte Zeit der Entschleunigung nutzen, um unsere Werte, Wün-sche und Träume zu überdenken und neu zu gestalten? Warum nicht das Mehr an Zeit nut-zen, um unsere Beziehungen, unser Leben, unsere Wohnung zu entrümpeln? Um Platz für neue Ideen, neue Träume, neue Wege und Möglichkeiten zu schaffen? Um das Leben und die kleinen Freuden des Lebens und Alltags neu schätzen zu lernen? Die bunten Blumen, die wiedererwachende Natur, die stimmungsvolle Musik, das gute Buch, den wohlschmecken-den Tee … Um den Menschen Danke zu sagen, Wertschätzung zu zeigen, die unser System am Laufen halten, im Öffentlichen, wie im Privaten. Gleichzeitig bietet diese Entschleuni-gung noch eine andere Chance: Ich steige aus aus der Hektik des Alltags, der Betriebsam-keit meiner Tage und Wochen, dem Hamsterrad der Erledigungen, dem Druck des Höher, Besser, Weiter. Machen Sie mit?
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